Der Duschlbräu

Abbildung des Gasthof Duschlbräu

am Marienplatz


Der behäbige, breithingelagerte Gasthof unter seinem hohen Walmdach signalisiert Gastlichkeit und Gemütlichkeit. Die ehemals zugehörige Brauerei, auf die der Name hinweist, kann hier rund 400 Jahre nachgewiesen werden. Sie war einst das bedeutendste der fünf Aiblinger Brauhäuser. Die Familie Duschl saß hier seit 1733, bis Katharina Duschl 1860 den Schuhbräu Franz Xaver Wild d. Ä. heiratete. Nachdem 1811 das gesamte Ensemble bis zum Mühlbach in Flammen aufgegangen war, wurde 1812 ein neues Gebäude errichtet. An der Außenfassade rechts ist Katharina Wild mit ihrem Mann dargestellt. Auch die übrigen, von dem Aiblinger Maler Hochwind gestalteten Fassadenbilder sind von Interesse: Die linke Tafel zeigt den Posthalter Duschl beim Empfang der Postkutsche, die seit 1792 von München nach Kufstein fuhr. Das nächste Bild stellt König Maximilian dar, der 1849 auf der Durchreise hier logierte. In der Bildszene wurde ihm das Brautpaar Köll von der Thürhamer Mühle vorgestellt, das an jenem Tag heiratete. Das zweite Bild rechts schließlich zeigt Königin Therese, die Gattin Ludwigs I., beim Abschied von ihrem Sohn Otto, der 1832 als König nach Griechenland zog.
Im Hinterhof des Duschlbräu waren bis in unsere Tage die Gebäude der ehemaligen Brauerei zu sehen. 1995 fiel das Gebäude einer Neubaumaßnahme zum Opfer, die jedoch nordseitig in der Gestaltung die Fassade des 1812 errichteten Gebäudes aufgriff.