Das Griesfärberhaus

Darstellung des Griesfärberhauses

Heute Tändler und Versteigerer Riedmayer in der Bahnhofstraße

Das Gebäude in der Bahnhofstraße vertritt mit seiner behäbig breiten Fassade den Typus des alten, zweigeteilten oberbayerischen Handwerker-Wohnhauses. Der Firstbalken trägt die Jahreszahl 1799, doch der Bau selbst ist bedeutend älter. In der linken Hälfte saß von 1700 bis 1900 die Färberfamilie Haas - eine Ansiedlung ganz nah am Ufer der damals noch nicht abgesenkten Glonn, deren Wasser für die Ausübung des Färberhandwerks nötig war. Die rechte Haushälfte wechselte dagegen öfters den Besitzer. Von 1759 bis 1781 betrieb hier der berühmte Bildschnitzer und engste Mitarbeiter Ignaz Günthers, Josef Götsch, seine Werkstatt. Er schuf nicht nur zahlreiche Figuren in der Klosterkirche Rott am Inn und in den Aiblinger Kirchen Mariä Himmelfahrt und St. Sebastian. Von ihm stammen auch viele Kreuzigungsgruppen und Altäre der Umgebung. Höhepunkt seines Schaffens ist die Ausstattung von Lippertskirchen.